Kritik zu "Chroniken der Unterwelt - City of Bones"



Regie: Harald Zwart
Länge: 131 Min.
Erscheinungsjahr: 2013
FSK: 12 Jahre

Schauspieler (Hauptrollen):
Lily Colllins - Clary Fray
Jamie Campbell Bower - Jace Wayland
Jonathan Rhys Meyers - Valentine Morgenstern
Lena Headey - Jocelyn Fray
Aidan Turner - Luke Garroway
Kevin Zegers - Alec Lightwood
Robert Sheehan - Simon Lewis
Jared Harris - Hodge Starkweather
Jemima West - Isabelle Lightwood

Story:
Clary Fray ist ein normaler und vor allem nur durchschnittlich beliebter Teenager. Doch als sie erfährt, dass sie einer ĂĽberaus langen Blutlinie von sogenannten "Schattenjägern" entstammt, ändert sich fĂĽr sie alles. Auch schon ihre Mutter Jocelyn war eine Kriegerin gegen das Böse und hat Jagd auf Dämonen gemacht, doch hat sie dieses Geheimnis stets vor ihrer Tochter gehĂĽtet. Als Clary während einer Party auf den geheimnisvollen Jace Wayland trifft und kurz darauf auch noch ihre Mutter entfĂĽhrt wird, kommt das Mädchen hinter das Geheimnis seiner Familie und entdeckt, welche Kräfte in ihm schlummern. Jace fĂĽhrt Clary in die Gesellschaft der Schattenjäger ein und unterstĂĽtzt sie bei der Suche nach ihrer Mutter. Doch schnell merken beide, dass noch viel mehr auf dem Spiel steht, denn der ĂĽberaus gefährliche Valentine Morgenstern schart eine riesige Armee bestehend aus Werwölfen, Vampiren und anderen tödlichen Kreaturen um sich, um einen letzten finalen Schlag gegen die Schattenkrieger auszufĂĽhren. 

Statement:
Wer die Bücher gelesen hat, wird enttäuscht sein. Wer die Bücher nicht gelesen hat, wird wahrscheinlich auch enttäuscht sein. Für die, die das Buch gelesen haben: Teilweise hält sich der Film sehr dicht an der Story aus dem Buch, was ja eigentlich sehr gut ist. Zum Ende hin ändert sich dann aber alles und der Film hat irgendwie gar nichts mehr mit dem Buch zu tun. Für die, die die Bücher nicht gelesen haben: Der Film geht so schnell und viele Stellen bleiben unklar. Ich war mir 3 Freunden im Kino und die einzige, die die Bücher kannte, und konnte nach dem Film noch einmal alles erklären, da extrem viele Szenen unverständlich waren und manches einfach durch den Film nicht klar wurde.
Jamie Campbell Bower ist so extrem geschminkt, dass man denkt, er wäre schwul und eigentlich ist er im Film eine ziemliche Witzfigur und man musste selbst in ernsten Situationen manchmal lachen. Lily Collins hingegen spielte ihre Rolle sehr gut, soweit das bei diesem Drehbuch/dieser Regie denn möglich war.
Auch die Kostüme der Schattenjäger wirkten eher, als hätten sie sich der Emo-Szene angeschlossen und nicht, als wären sie Vertreter einer uralten Blutlinie.
Selbst die Musik war ein Griff ins Klo: Während einem theoretisch eigentlich spannendem Kampf, wird plötzlich Diskomusik gespielt, die einfach das komplette Feeling der Szene zerstört. Solche Dinge sollte selbst ein Laie hinkriegen...
Dann die Deko: Es schneit. Ist ja soweit alles schön und gut. Aber so offensichtlich, dass es sich um Kunstschnee handelt, ist es in Filmen selten. Collins hat Schnee im Haar, was auf den ersten Blick ganz hübsch war. Aber wenn sich der Schnee nach gut 5 Minuten immer noch an den selben Stellen in ihrem Haar befindet, gibt einem das schon zu denken. Und als dann noch Aidan Turner, der durch den Schnee stiefelt. Das nahm einem dann wirklich jeden Zweifel, dass es sich um Kunstschnee handelt. Hätte man die Szene so gefilmt, dass die Füße samt Schnee am Boden gar nicht zu sehen wären, hätte das auch gereicht und es wäre mit dem falschen Schnee gar nicht so sehr aufgefallen. Aber so ein Fehler ganz am Ende war dann schon nochmal ein Kracher.
Als Bower plötzlich auch noch ziemlich Edward-Like am Klavier klimpert, stöhnt das ganze Kino auf. Dieser Film ist einfach nur eine Mischung zwischen Twilight, Harry Potter, Scary Movie und noch ein paar anderen Filmen. Aber etwas eigenes, was ihm einen Wiedererkennungswert verleiht, hat der Film nicht. Der Großteil der Szenen kommt einem bekannt vor, einfach aus anderen Filmen abgeguckt. Und dann die ganze Zeit diese "gruseligen" Szenen und dann plötzlich dieses Gewächshaus (in dem die Sprenkleranlage an der Decke hängt und es einfach nur aussieht, als würde es regnen?!) und es plötzlich total kitschig und romantisch wird, was so gar nicht zum Rest des Films passt. Und selbst die aufgehenden Blüten in diesem Gewächshaus sind nicht gelungen, da es total auffällt, dass sie computeranimiert sind.
Ich hatte echt sehr große Erwartungen an diesen Film, denn die Bücher habe ich in den Himmel gelobt, da sie wirklich einfach brillant sind, aber dieser Film enttäuscht an allen Ecken und Enden. Meiner Meinung nach haben hier ein großer Teil des Casts sowie Regisseur, Kostümdesigner, Maskenbildner, Drehbuchautor und noch ein paar andere gänzlich versagt. Dieses gescheiterte Projekt bekommt von mir 1/5 Sterne, da Lily Collins teilweise echt gute Momente hatte und sich zumindest am Anfang ans Buch gehalten wurde, was diesem Film nur gut tun konnte.

Bilder zum Film:



Beke




Quellen:
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4

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